Psychologische Kriegsführung (Psyops & Propaganda)
Vorwort:
Viele mögen glauben, dass wenn sie die Worte "Psychologische Kriegsführung" hören, von Folter und Lügen gesprochen wird. Dies ist nur zu einem kleinen Teil richtig. Es geht vorallem darum, die Meinung anderer (Neutraler oder Kontrahenten) zu manipulieren und bestenfalls auf die eigene Seite zu bringen. Zuständig dafür waren primär "Psyops"; Teils aber auch die Reguläre Truppe, sowie diverse Zivilinitiativen. Jeder Radiosender der eine Meinung vertritt, wird diese auch bewusst oder unbewusst weiterleiten, an jene welche ihn empfangen. Die Infantrie hat Verhaltensgrundsätze, an die sie sich zu halten hat, welche wiederrum die Meinung der Zivilbevölkerung über sie urteilen lässt. Die Psyops-Truppen stehen an ehesten direkt in Zusammenhang mit Propaganda und Sympathie-Programmen.
Die Amerikaner waren auf den Willen des Volkes angewiesen. Das CIDG-Programm der Special Forces Beispielsweise, hätte ohne die Zustimmung der Montagnards keine Zukunft gefunden. Den Willen des Volkes zu gewinnen ist allerdings keine allzu-leichte Aufgabe, da der Cong und die NVA das gleiche Ziel verfolgen. Nicht selten wurde dabei gelogen....
"Chieu Hoi"-Programm
"CHIEU HOI" heisst das Programm, welches die Vereinigten Anti-Kommunisten im Süden Vietnams befürwortet haben. Übersetzt bedeutet "Chieu Hoi" schlichtweg "Offene Arme". Das Programm war das teuerste und Aufwendigste der Psyop-Kampagne in Vietnam.
Es bot an, sich zu ergeben - und auf seiten der US-Truppen unterstützend zu Kämpfen, oder ein Neutrales Leben zu führen. Es wurde Bildung und Lebensgrundsätze versprochen, für jeden der sich in einer "CHIEU HOI"-Botschaft meldete. Das Programm war 1967 geboren worden.
Es wurden so oft Flugblätter aus Bombern geworfen - und direkte Konversation mit Neutralen und (soweit möglich) Feindlichen Vietnamesen geführt. Die westliche Ideologie war nicht einmal das, was man dem Feind aufzwingen wollte - viel eher die Sympathie zum Anti-Kommunismus.
Die ersten Überläufer wurden in Stadien präsentiert und gefeiert. Doch das änderte sich schnell, nachdem der Norden Vergeltungsaktionen an den Überläufern verübt hatte. Viele Überläufer wurden als Scouts eingesetzt, da sich diese besser in manchen Teilen des Feindgebietes auskannten, als die meisten anderen Verbündeten.
"Verrat für Lohn" Programm__(Propaganda durch Plakate und Flugblätter))
Es wurde die Aufmerksamkeit und Unterstützung der Zivilbevölkerung angesprochen, als erste Flugblätter dazu aufforderten, Tätigkeiten nachzugehen, die den US-Truppen und ihren Verbündeten entgegenkommend wären. So galt dies etwa dem Verrat von versteckten Feinden, oder deren Versorgungen, Minenfeldern und/oder Hinterhalten. Die Ortskenntnis der Zivilisten war für die US-Truppen zwingend notwendig, wenn das Gebiet in einer Gefahrenzone lag und weniger detailiert kartographiert wurde.
Wer angaben über Feindpositionen oder Waffenlagern machen konnte; oder gar Feinde und/oder/sowie Waffen auslieferte, wurde noch reichhaltiger belohnt.
Bild oben: Lohn für den Verrat eines Flugzeuges / Landebahn.
Bild(er) oben: Vorgang und Belohnung für die Abgabe von Feindwaffen. Preisliste inklusive.
Bilder Oben: Weitere "Belohnungsliste" und das Geschehniss in der Praxis.
Bild: Ein Flugblatt welches Zeigt, wieviel Geld es für die Abgabe der Waffen gibt.
Bilder Oben: Was die Flugblätter besagen, ist (uns) unbekannt. Sie sind allerdings definitiv Süd-Propaganda.
Süd-Propaganda: Wer Feindliche Verstecke verrät, wird belohnt!
Süd-Propaganda: Abgeschossenen US Piloten den Heimweg weisen wird belohnt!
Süd-Propaganda: Befreien von Gefangenen (Plus bildlich befördern ins Inland) wird belohnt!
Bild links: Vietcong-Propaganda, gegen die "US-Aggressoren"
Psyops in Hollywood
Der Film "Apocalpyse Now" brachte uns Teilweise die Verfahrensweisen der Psyops näher. Es wurden "Deathcards" und das spielen von Musik (Ritt der Walküre, Wagner) gezeigt/gespielt. Auf den Sinn und Zweck der Deathcards wird unter "Wissenswertes / Totenkarten" genauer eingegangen. Es lässt sich allerdings sagen, dass sie auch Teil der Psychologischen Kriegsführung waren.
Oben: Deathcards in "Apocalypse now" Während des Angriffs wird Musik gespielt, um den Feind zu demoralisieren.
Jane Fonda in Hanoi (Nord-Vietnam)
1972 hat sich der Medien-Star der USA "Jane Fonda" auf den weg begeben um in Hanoi, auf seiten des Nordens US-Kritik auszusprechen. Dort posierte sie auf einer Luftabwehr-Kanone (AAA) und trug einen Helm der NVA. Ihre Aussagen waren exakt das Gegenteil von dem, was das US Militär hätte hören wollen, allerdings voll und ganz das, was die Nordvietnamesen sich erhofften. Sie wird bis heute als Verräterin für viele Amerikaner angesehen. Ihr "Auftritt" sorgte für Demoralisierung seitens der USA.
Umringt von NVA gibt Jane Fonda Interviews.
Propaganda der Chinesen
Als Verbündete und Versorger der Vietnamesen brachten die Chinesen ihr eigenes Volk in Kriegsbereitschaft durch permanente Propaganda.
Das Vorführen von Gefangenen im Kapitol des Feindes
In Hanoi wurden oftmals Feinde des Landes Nordvietnam (in diesem Fall Amerikaner) zur schau gestellt, was gegen die Genfer Konventionen verstößt. Die disziplinierten NVA Soldaten haben im Gegensatz zu den Südvietnamesen, Amerikanern (und oftmals auch "ROK`s" - Koreanern) kaum Kriegsverbrechen direkt vor der Kamera verübt. Gefangene hatte schlimmste Repressalien, verwarloste Gefangenenunterbringung, Folter bis hin zur rechtswidrigen Tötung zu erwarten.
Sonstige Propaganda
Es war normal, dass "Psyops" mit einem Megaphon bewaffnet durch die Strassen zogen, um ihre Meinung anderen zu verdeutlichen. Ähnliche Aufsätze für Tonverstärker gab es dann auch in Hubschraubern, auf Jeeps, sowie auf Panzern und Motorrädern. Es wurden oftmals auch auf Seiten des Vietcong Ewigkeiten lang eintönige Kapitulationsaufrufe durchgespielt, bei Belagerungen von US-Basen.
Bild links: Das Megaphon wird hier dem M16 bevorzugt.
Bild oben: Plastiktüten, die die Magazine Trocken halten sollten, wurden einfach nach Gebrauch weggeworfen.
Sie waren mit Anti-Kommunisten Propaganda und netten Sprüchen in vietnamesisch bedruckt.